Seit kurzer Zeit gibt es in Berlin ein weiteres Museum,
welches sich die Darstellung des DDR-Alltags auf die Fahnen geschrieben hat. Vorab
hatte die „Berliner Zeitung“ schon einen kritischen Bericht darüber gebracht: http://www.berliner-zeitung.de/meinung/presseschau-zu--alltag-in-der-ddr--vollbeschaeftigung---diese-rosarote-ostalgie,10808020,25079280.html
Am letzten Sonntag habe ich mir nun – gemeinsam mit meinem
28jährigen Sohn – ein eigenes Bild von dieser Ausstellung (s. www.hdg.de) gemacht.
Als Entree empfängt den Besucher ein Text, der gleich mehrfach
mit der Vokabel „Diktatur“ wie auch mit den Begriffen SED-Herrschaft u. ä. aufwartet.
Der Besucher ist nun entsprechend vorbereitet und kann sich den Exponaten widmen.
Darunter fallen Losungen (die es trotz ihrer Widersinnigkeit tatsächlich gab), Fotos
(scheinbar willkürlich zusammengestellt) und Artefakte wie z.B. eine
Schrankwand (Hu, wie grauslig) oder einen Trabi. Sachen, welche auch das
DDR-Museum zeigt. Nur dass dort nicht Ideologie verbreitet wird. Die
Ausstellung in der Kulturbrauerei soll offenbar eins – die DDR-Menschen als
arme „graue Mäuschen“ zeigen, welche permanent unter der SED-Diktatur (die SED
hatte 2,3 Mio Mitglieder und Kandidaten – ob diese wohl alle geherrscht haben?)
litten. Ich habe – dank der Bonner DDR-Sicht – auch erkennen müssen wie ich
gelitten habe: anhand des Schildes „Flaschenbier ausverkauft“.
Wissenschaftliche Seriosität wurde wieder einmal der
ideologischen Weltsicht des Westens geopfert!
Text (1)
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