Donnerstag, 28. November 2013

Das Primat der Ideologie



Seit kurzer Zeit gibt es in Berlin ein weiteres Museum, welches sich die Darstellung des DDR-Alltags auf die Fahnen geschrieben hat. Vorab hatte die „Berliner Zeitung“ schon einen kritischen Bericht darüber gebracht: http://www.berliner-zeitung.de/meinung/presseschau-zu--alltag-in-der-ddr--vollbeschaeftigung---diese-rosarote-ostalgie,10808020,25079280.html
Am letzten Sonntag habe ich mir nun – gemeinsam mit meinem 28jährigen Sohn – ein eigenes Bild von dieser Ausstellung (s. www.hdg.de) gemacht.
Als Entree empfängt den Besucher ein Text, der gleich mehrfach mit der Vokabel „Diktatur“ wie auch mit den Begriffen SED-Herrschaft u. ä. aufwartet. Der Besucher ist nun entsprechend vorbereitet und kann sich den Exponaten widmen. Darunter fallen Losungen (die es trotz ihrer Widersinnigkeit tatsächlich gab), Fotos (scheinbar willkürlich zusammengestellt) und Artefakte wie z.B. eine Schrankwand (Hu, wie grauslig) oder einen Trabi. Sachen, welche auch das DDR-Museum zeigt. Nur dass dort nicht Ideologie verbreitet wird. Die Ausstellung in der Kulturbrauerei soll offenbar eins – die DDR-Menschen als arme „graue Mäuschen“ zeigen, welche permanent unter der SED-Diktatur (die SED hatte 2,3 Mio Mitglieder und Kandidaten – ob diese wohl alle geherrscht haben?) litten. Ich habe – dank der Bonner DDR-Sicht – auch erkennen müssen wie ich gelitten habe: anhand des Schildes „Flaschenbier ausverkauft“.
Wissenschaftliche Seriosität wurde wieder einmal der ideologischen Weltsicht des Westens geopfert!
Text (1)




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